Digitalisierung
KI-Stopp beim Fraunhofer IKS

Auf ihrer Innovation-Tour im Rahmen des DigiTech Gipfels macht die »Süddeutsche Zeitung« mit ihren Gästen auch Halt am Fraunhofer IKS. Auf dem Institutsbesuch dreht sich alles um KI und Safe Intelligence sowie um Quantencomputing.

Quantencomputer
mask Quantencomputer

Den Technologiestandort München aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen, ist das Ziel der SZ-Innovation-Tour am 13. September. Das umfasst die Perspektive eines Start-ups ebenso wie die eines IT-Unternehmens und: einer Forschungseinrichtung.

Diesen Part übernimmt das Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme sehr gerne. Die thematischen Schwerpunkte liegen auf Künstlicher Intelligenz (KI) und Quantencomputing. In Vertretung des Institutsleiters wird Prof. Dr. Simon Burton, Research Division Director Safety, die Fraunhofer-Gesellschaft, das Fraunhofer IKS und seine Forschungsarbeit vorstellen. Dabei wird auch das Thema Safe Intelligence nicht zu kurz kommen, quasi der Markenkern des Fraunhofer IKS.

Quantencomputing zum Anfassen

Einen durchaus auch praktischen Einblick in das Potenzial von Quantencomputing gibt PD Dr. Jeanette Lorenz. Aus ihrer Lehrtätigkeit im Fachbereich Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München weiß sie sehr genau, wie sich dieses komplexe Thema anschaulich vermitteln lässt. Anhand von zwei Demonstratoren zeigt sie völlig neue Möglichkeiten, die Quantencomputing eröffnet. Das gilt zum einen für die Medizin. In der Krebsdiagnostik können Quanten-gestützte künstliche neuronale Netze, etwa bei der Auswertung von MRT- und CT-Bildern, durch ihr besseres Trainingsverhalten auch bei wenig zur Verfügung stehenden Daten genauere KI-gestützte Diagnosen und Handlungsempfehlungen entwickeln. Das erlaubt möglicherweise nicht nur eine verbesserte und verlässlichere Diagnose, sondern auch eine umfassendere Früherkennung und Verlaufskontrolle.

Der zweite Demonstrator bildet die Forschungsarbeit im Projekt QuAST (»Quantum-enabling Services & Tools for Industrial Applications«) ab. Im Kern geht es dabei darum, Quantencomputing großen und kleinen Unternehmen möglichst einfach zugänglich zu machen. Eines der Anwendungsszenarien dabei ist die Lösung von Logistikproblemen. Konkret geht es um die Optimierung von Lieferketten, Grundlage ist das aus der Mathematik bekannte Problem des Handlungsreisenden Anhand dieses Beispiels können sich die Besucherinnen und Besucher interaktiv und praxisnah die Komplexität der Quantentechnologie erschließen.

Wenn Sie mehr wissen wollen über die Stationen und Themen der SZ-Innovation-Tour, informieren Sie sich unter https://www.sz-gipfel.de/digitechgipfel#innovation-tour.

Im Living Lab steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der industriellen Produktion im Mittelpunkt. Dabei spielt die Qualitätssicherung eine wichtige Rolle: Eine visuelle Inspektion wird ausgeführt und darauf aufbauend eine Entscheidung getroffen, nämlich die, ob ein produziertes Gut fehlerfrei ist oder nicht. Das können Fachleute beurteilen, oder aber eine Entscheidung kann unter Beteiligung von KI automatisiert getroffen werden. Was aber, wenn nur wenig Trainingsdaten für das KI-Modell zur Verfügung stehen? Dafür entwickeln Forscherinnen und Forscher am Fraunhofer IKS ein Framework, um Kunden zu helfen, mittels KI-Entscheidungen auf Basis von visuellen Informationen mit begrenzten Daten zu treffen. Sein Name: FAST. Bei FAST handelt es sich um eine Teil-Automatisierungslösung: Es arbeitet parallel zu den Expertinnen und Experten und verringert deren Arbeitsaufwand, indem die Entscheidungen automatisiert getroffen werden, für die eine zuverlässige Beurteilung möglich ist.

Natürlich nehmen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IKS Zeit für Fragen der Besucherinnen und Besucher, auch für solche, die über die Demonstratoren und Präsentationen hinausgehen. Wir freuen uns auf Sie!

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Porträt Simon Burton
»Meine Stärke liegt darin, dass ich an vielen Themen und Disziplinen interessiert bin.«

Tim Hekimoglu
Tim Mert Hekimoglu
Safety Engineering / Fraunhofer IKS
Safety Engineering