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Zweiter Demo Day am Fraunhofer IKS
Team Robust Object Detector ist der Sieger des Tages
Runde 2 für den Demo Day des Fraunhofer IKS: Sieben Teams haben dabei ihre Pitches und Demos einer Fachjury vorgestellt, die aus der Institutsleitung, Business Development und PR bestand. Beim diesjährigen Wettbewerb ging es um einen Preis – den Best Demo Award. Gewonnen hat am Ende das Team Robust Object Detector, das eine Anwendung entwickelt hat, die Fehler in der KI-basierten Personenerkennung reduziert.
© iStock/Stock Rocket
Innovative Ideen und smarte Lösungen im Demo-Format präsentieren: Das war der Auftrag an die sieben Teams, die am zweiten Demo Day des Fraunhofer-Instituts für Kognitive Systeme IKS teilnahmen. Den Rahmen bildet das Projekt zum Aufbau des Fraunhofer IKS .
Während des dreistündigen Live-Events pitchten zunächst in zweieinhalbminütigen Slots die sieben Teams nacheinander ihre entwickelten Lösungen und präsentierten danach innerhalb von fünf Minuten ihre Demos vor einer fünfköpfigen Jury bestehend aus der Institutsleitung, Vertreterinnen von Business Development und PR/Marketing sowie dem Program Manager von Fraunhofer AHEAD. Auf jeden Pitch und jede Demo folgte eine kurze Frage- und Antwortrunde mit der Jury.
In diesem Jahr konkurrierten die Teams um den Best Demo Award. Dabei bewertete die Jury, die Arbeiten anhand von fünf Kriterien, nämlich etwa Problem-Statement, Lösungsansatz, Reifegrad der Demo, Call-To-Action und Präsentation.
Team Robust Object Detector will die Personenerkennung verbessern
Ein Pitch und eine Demo stachen dabei besonders hervor: Franziska Schwaiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Dependable Perception & Imaging (DPI), erhielt den Best Demo Award für ihren auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Robust Object Detector. »Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung«, sagt Franziska Schwaiger. »Im Bereich Objekterkennung sind viele verpasste Erkennungen auf Verdeckungen oder ungewöhnliche Körperhaltungen zurückzuführen. In der von meinem Team und mir entwickelten Applikation wird das Modell nicht nur auf ganzheitliche Objekte trainiert, sondern auch auf deren Bestandteile wie etwa Körperteile. Dadurch lassen sich Fehler bei der Personenerkennung reduzieren. Das ist beispielsweise hilfreich im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion mit dem speziellen Anwendungsfall eines sich bewegenden Roboterarms, der stoppt, sobald eine Person zu nahe kommt. Besonders die Fragerunde und das persönliche Feedback der Jury unterstützen mich bei der Weiterentwicklung und Transferfähigkeit meiner Lösung in die Industrie.«
Unterstützt durch maßgeschneiderte Workshops und Einzelcoachings hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den vergangenen sechs Monaten Zeit, sich bestmöglich auf den Demo Day vorzubereiten. Die Ideen der Teams könnten nicht unterschiedlicher sein. Die Spanne reicht beispielsweise von Tools zur Analyse der Safety-Eigenschaften von Machine-Learning-(ML)-Modellen, über eine Rapid-Prototyping-Plattform zur schnellen Evaluierung und Validierung von Algorithmen und Anwendungsfällen beim autonomen und vernetzten Fahren bis hin zum Simulationsframework zur schnellen Umsetzung und Visualisierung von Multi-Robot-Szenarien.
Mario Trapp, Institutsleiter des Fraunhofer IKS und Inhaber des Lehrstuhls für Engineering Resilient Cognitive Systems an der Technischen Universität München, zeigt sich voll und ganz zufrieden mit den präsentierten Projekten: »Die vielen überzeugenden Pitches sind ein Beleg dafür, wie viel Kreativität, Innovationswillen und Transfer-Mindset in unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern steckt, um Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen von morgen zu entwickeln. Mit dem Demo Day haben wir ein Veranstaltungsformat geschaffen, das genau diese Komponenten zusammenführt und somit auch den Technologie-Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft fördert.«
Am Nachmittag des Demo Days hatten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, sich in einem einstündigen Slot mit den Demo-Teams zu vernetzen, sich deren Präsentation anzuschauen, Fragen zu stellen und wertvolles Feedback zu geben. Diese Möglichkeit wurde von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen am Institut wahrgenommen.
Fraunhofer AHEAD
Fraunhofer AHEAD unterstützt Fraunhofer-Intrapreneure dabei, auf Basis von Fraunhofer-Technologie ihr eigenes Startup zu gründen oder ein Produkt für die Lizenzierung zu schaffen. Im Rahmen eines maßgeschneiderten zweijährigen Programms hilft AHEAD den teilnehmenden Teams, ihr Projekt in den Bereichen Team, Markt und Produkt für eine erfolgreiche Kommerzialisierung vorzubereiten und auszubauen.
Erneut durfte das Fraunhofer IKS Florian Uri, Program Manager von Fraunhofer AHEAD, als Juror begrüßen. »Auch dieses Jahr waren wieder vielversprechende Pitches und Demos der Teams dabei“, so Florian Uri. „Mindestens zwei Teams zeigten ihre Technologie-Transferfähigkeit und haben großes Potential, an unserem AHEAD-Programm teilzunehmen.« Vergangenes Jahr hat das Team rund um Lukas Wehinger und Jens Gansloser, auch beides Wissenschaftler der Abteilung Dependable Perception & Imaging, beim Fraunhofer IKS Demo Day gepitcht. Mit ihrem Forschungsprojekt FAST haben es die Forscherinnen und Forscher im Nachgang in die Phase 1 des Fraunhofer AHEAD-Programms geschafft.
Insgesamt war der Demo Day ein großer Erfolg. Die vorgestellten Lösungen und Ergebnisse zeigten anschaulich den Schwerpunkt der Forschung am Fraunhofer IKS – Safe Intelligence, also das Beste der Welten des Software Engineering und der KI in Einklang zu bringen. Auch für das Jahr 2024 ist ein weiterer Demo Day mit hoffentlich wieder spannenden Pitches und wegweisenden Konzepten geplant.
Dieses Vorhaben wurde im Rahmen des Projekts Unterstützung des thematischen Aufbaus des Instituts für Kognitive Systeme durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.