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New Work
Sinnhaftes Arbeiten in der Forschung
Das Fraunhofer IKS ist Teil der Initiative New Work@Fraunhofer. New Work ist in aller Munde, aber was ist damit eigentlich gemeint? Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen beleuchten wir das Thema – und wie vor allem auch die Sinnhaftigkeit am Fraunhofer IKS gelebt wird.
© iStock.com/Pavliha
Das Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS ist das erste agil organisierte Fraunhofer-Institut, wird in einem Shared-Leadership-Konzept geführt und arbeitet momentan im Rahmen des Future-Pay-Projekts an alternativen Vergütungsmodellen – Schlagworte aus der New Work-Welt. Aber New Work ist mehr als ein Überbegriff für innovative Ansätze zur Gestaltung der klassischen Erwerbsarbeit. Es ist eine Haltung, ein Neudenken der Arbeit. Das Fraunhofer IKS setzt sich seit der Gründung Ende 2019 für eine neue Arbeitswelt ein – in organisatorischer wie eben auch in ideeller Hinsicht.
In den 1970ern entwickelte Sozialpilosoph Frithjof Bergmann seine Idee der neuen Arbeit angesichts der immensen Umwälzungen in der Industrie durch neue Technologien. Für ihn der richtige Zeitpunkt, das Konzept Arbeit komplett zu überdenken und neu zu gestalten. Laut Bergmann kann Arbeit den Menschen sowohl auslaugen als auch erfüllen.
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Damit die Arbeit dem Menschen jedoch Energie verleihen statt entziehen kann, muss sie ein paar Anforderungen erfüllen: Sie muss Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe gewähren und sie muss sinnhaft sein. Die ersten drei Punkte werden mittlerweile häufig erfüllt: Selbstständiges Arbeiten ist oftmals die Regel, ebenso die Freiheit, wann und wo zu arbeiten, wie man will. In vielen Unternehmen wird auch das Thema Teilhabe großgeschrieben. Auch das Fraunhofer IKS ermöglicht seinen Mitarbeitenden mit flexiblen Gleitzeitregeln und Home-Office viel Freiheit. Für den wissenschaftlichen Mitarbeiter am Fraunhofer IKS Erik Oswald auch in der inhaltlichen Arbeit: »Wir forschen nicht rein produktfixiert, sondern können Lösungen zusammen mit Kunden gestalten, uns intensiv mit neuen und innovativen Themen auseinandersetzen und diese am Institut vorantreiben. Diese lösungsorientierte und innovationsfreudige Forschung gibt es nicht überall. Daher habe ich mich nach einem kurzen Ausflug in die Wirtschaft im Anschluss an die Promotion bewusst wieder für Fraunhofer entschieden!«
Oswalds Kollege Tobias Schuster hat sich Anfang dieses Jahres nach seinem Ingenieursstudium ebenfalls bewusst für ein selbstständiges, freies Arbeiten in der Forschung entschieden: »Am Fraunhofer IKS kann ich mich in Themen vertiefen und meine Projekte selbst verantworten – dabei sehe ich im Gegensatz zur universitären Forschung in unseren Industrieprojekten auch immer, ob es denn überhaupt funktioniert!«
Und wie sieht es mit der Sinnhaftigkeit aus? Was ist eigentlich sinnhaft? Bergmann schreibt, jeder solle die Arbeit tun können, die er wirklich, wirklich will. Oftmals ist es aber gar nicht so einfach zu wissen, was man wirklich will: Was ist es, das i c h tun möchte, um das Gefühl zu haben, einer sinnhaften Arbeit nachzugehen? Was ist meine Motivation? Für Wissenschaftlerin Maureen Monnet war klar, dass sie nach ihrem Studium in einem Unternehmen tätig sein will, dass sich immer weiterentwickelt – so wie sie selbst: »Ich möchte immer weiterlernen, mich entwickeln, nicht verharren. Beim Fraunhofer IKS fordern wir uns immer wieder heraus und stellen den Status Quo in Frage. Nur so können wir die Zukunft gestalten!« Karsten Roscher, Wissenschaftler und Abteilungsleiter am Fraunhofer IKS, hat für sich eine andere Motivation gefunden: »Im Herzen bin ich pragmatischer Idealist. Ich möchte mit Blick auf die wirtschaftliche Relevanz forschen – aber die gesellschaftliche Bedeutung nicht aus dem Blick verlieren. Genau das kann ich am Fraunhofer IKS machen.«
Alle finden Motivation und Erfüllung für sich woanders, für manche mag es auch einfach die monetäre Vergütung sein. Das Fraunhofer IKS unterliegt dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes und hat dementsprechend in monetärer Hinsicht weniger Spielraum – in ideeller hingegen umso mehr. Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe werden gelebt: Im Rahmen flexibler Organisations- und Arbeitsmodelle wie auch in der Forschungsarbeit. Ein besonderes Augenmerk liegt aber darauf, dass die Mitarbeitenden sich entfalten können – eine Grundvoraussetzung für erfüllende, sinnstiftende Arbeit!