Interview mit Jessica Kelly
»Am Fraunhofer IKS würde ich sagen, dass wir eine starke Repräsentation von Frauen in unserem Team haben«

Die Zeit von hohlen »Frauen-Power«-Phrasen ist vorbei. Denn daraus ist längst ein gesellschaftlicher Anspruch auf Chancengleichheit geworden, der deutlich formuliert, nachdrücklich eingefordert und vielfach gelebt wird – wenn auch mit unterschiedlichem Engagement. Wie es in der Wissenschaft und am Fraunhofer IKS aussieht, erläutert Jessica Kelly, die seit 2022 am Institut forscht.

Graphic colourful crowd of people
Frage

Nikita Weippert:

Jessica. wo bist du aufgewachsen?

Antwort

Jessica Kelly:

Ich bin in Peterborough, Ontario in Kanada, aufgewachsen.

Frage

Nikita Weippert:

Wo und was hast Du studiert und warum genau hast Du dich für dieses Fachgebiet entschieden?

Antwort

Jessica Kelly:

Ich habe an der Queen's University in Kanada ein Studium der Angewandten Mathematik und Wirtschaft absolviert. Ich habe mich für diese Studienrichtung entschieden, weil in der High School Mathematik und Naturwissenschaften meine Lieblingsfächer waren. Im Anschluss habe ich an der Universität Trento in Italien und an der KTH in Stockholm Informatik studiert.

Frage

Nikita Weippert:

War es für dich von Anfang an klar, dass du in der Forschung arbeiten möchtest?

Antwort

Jessica Kelly:

Ich war immer offen für verschiedene Möglichkeiten und habe nie etwas als Option ausgeschlossen. Für mich war aber nicht sofort klar, dass ich eine Karriere in der Forschung anstreben möchte. Bis jetzt bin ich mit dieser Wahl aber sehr zufrieden. Ich schätze mich glücklich, einen Weg gefunden zu haben, der meinen Interessen entspricht und es mir ermöglicht, einen sinnvollen Beitrag zu leisten.

Frage

Nikita Weippert:

Hast du bereits für andere Unternehmen oder Institutionen gearbeitet, bevor du zum Fraunhofer IKS gekommen bist?

Antwort

Jessica Kelly:

Bevor ich zum Fraunhofer IKS kam, habe ich einige Monate bei einer Bank in Kanada gearbeitet, was auch eine interessante Erfahrung war.

Jessica kelly
Bild

Jessica Kelly: »Ich schätze mich glücklich, einen Weg gefunden zu haben, der meinen Interessen entspricht und es mir ermöglicht, einen sinnvollen Beitrag zu leisten.«

Frage

Nikita Weippert:

In welchem Bereich der Forschung arbeitest Du und mit welchen Themen beschäftigst Du Dich täglich?

Antwort

Jessica Kelly:

Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Mobilität. Bisher habe ich am Fraunhofer IKS in verschiedenen Industrie-/Forschungsprojekten gearbeitet und Kunden bei der Einhaltung von Normen und Vorschriften wie dem KI-Gesetz für sicherheitskritische KI-Komponenten unterstützt. Mein Arbeitsalltag ändert sich je nach den Projekten, an denen ich gerade arbeite.

Frage

Nikita Weippert:

Wie nimmst du das Thema Chancengleichheit für dich persönlich seit Beginn deines Studiums und jetzt in der Forschung wahr?

Antwort

Jessica Kelly:

Ich schätze mich glücklich, dass ich während meines Studiums und zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn nie auf nennenswerte Hindernisse gestoßen bin. Ich bin mir bewusst, dass dies nicht für alle gilt. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Hintergrund die gleichen Chancen haben.

Zitat

Ich halte es für wichtig, dass Einstellungsverfahren fair und transparent sind, unabhängig von der Herkunft einer Person.

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Jessica Kelly

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer IKS

Frage

Nikita Weippert:

Wie hast du den Frauenanteil während deines Studiums und dann in der Arbeitswelt wahrgenommen?

Antwort

Jessica Kelly:

Während meines Bachelorstudiums gab es einen hohen Anteil an Frauen in meinem Studiengang. In meinem Masterstudium waren es weniger, und ich habe einen noch geringeren Frauenanteil in der Industrie, in der ich jetzt arbeite, festgestellt, insbesondere bei unseren Kunden. Beim Fraunhofer IKS würde ich sagen, dass wir eine starke Repräsentation von Frauen in unserem Team haben.

Frage

Nikita Weippert:

Wie hoch ist der Anteil der Frauen in Deinem Team?

Antwort

Jessica Kelly:

In unserer Abteilung mit etwa 22 Mitarbeitern arbeiten sechs Forscherinnen, darunter eine Frau als Abteilungsleiterin. Ich würde sagen, das ist ein positives Verhältnis, vor allem in unserem Tätigkeitsbereich.

Frage

Nikita Weippert:

Was würdest Du tun, um Chancengleichheit im Allgemeinen zu schaffen?

Antwort

Jessica Kelly:

Ich halte es für wichtig, dass Einstellungsverfahren fair und transparent sind, unabhängig von der Herkunft einer Person. Talent und Potenzial sollten die Hauptkriterien für Einstellungsentscheidungen sein, nicht Faktoren wie Nationalität oder Geschlecht.

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