Green Mission am Fraunhofer IKS
Zwei Schritte mehr in Richtung Nachhaltigkeit

Am Ende gab es zwei Gewinner: In einem mehrteiligen Wettbewerb fanden sich verschiedene Gruppen aus dem Fraunhofer IKS zusammen, um unter dem Motto »Green Mission« mit vielversprechenden Projekten eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Und deutlich zu machen, dass sich auch das Fraunhofer IKS für mehr Umweltschutz engagiert.

Sonnenstrahlen im Wald
mask Sonnenstrahlen im Wald

Die deutsche Bundesregierung hat ihre Klimaziele für 2020 erreicht. Aber kann man auch ein paar Ebenen darunter anfangen, die Umwelt zu schützen? Ja! Das Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS hat in seiner Initiative namens »Green Mission« Projekte entwickelt, die einen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten.

Im Dezember 2020 haben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fraunhofer IKS in Gruppen zusammengefunden, um entsprechende Ideen zu erarbeiten, die sich auf Künstliche Intelligenz (KI) stützen. Zwei dieser Ideen, die ganz unterschiedliche Akzente setzen, stießen auf besonders großen Zuspruch und werden jetzt gemeinsam weiterentwickelt.

Recycling-Prozess verbessern, Müll aus
3D-Druck reduzieren

Die eine Gruppe befasste sich mit einer verbesserten Recycling-Strategie, die andere Gruppe mit möglichen Ansätzen zur Reduzierung des Kunststoffmülls aus 3D-Druckern. Die Weiterentwicklung beider Projekte erforderte eine hohe Teambereitschaft und Kreativität: Die Teams arbeiteten aktuelle Schwierigkeiten heraus, eruierten mögliche Lösungsansätze und überlegten, neue Partner zur Verwirklichung ihrer Themen einzubeziehen.

Welches der beiden Projekte beim Pitch im März aber die Nase vorne haben würde, hing von der Realisierbarkeit ab und auch den Perspektiven, die sich daraus für das Fraunhofer IKS ergeben.

Im Endspurt suchten die Teams nach praktikablen Lösungen, schliffen an ihren Präsentationen und bereiteten sich mit voller Konzentration und allen Kräften auf den Pitch vor. Dabei verfolgten die Projekte einen ähnlich agil aufgebauten Ablauf wie bei der »Corona Mission«.

Künstliche Intelligenz für nachhaltige Zukunft

Anfang März war es dann soweit: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Fraunhofer IKS versammelten sich virtuell, um die endgültigen Ideen der beiden Projekte zu bewerten. Laut einer anonymen Umfrage unter den Kolleginnen und Kollegen erhielten beide Teams großen Zuspruch und lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten in dieser Umfrage entscheiden, ob sie auch ihr eigenes Geld in diese Projekte investieren würden. Am Ende sah das Strategie-Team in beiden Projekten hohes Potenzial, weshalb es auch beide Projekte genehmigte – ein voller Erfolg für alle, die sich aktiv beteiligt haben.

Um was geht es den Gewinnern genau? Das Projekt Recycling strebt an, mithilfe einer App die Wiederverwertung von Müll zu verbessern. Dabei ist die zuverlässige Bildverarbeitung von besonderer Bedeutung: Sperrmüllprodukte sollen nämlich nicht einfach entsorgt werden, vielmehr soll die KI aufgrund eines Fotos automatisiert ein Verkaufsangebot erstellen. Informationen und Daten über das Produkt ermittelt die KI selbstständig, ohne Zutun von Menschen. Aus der Abfallwirtschaft kommt bereits Interesse für dieses Projekt.

Dass dreidimensionaler Druck in den nächsten 15 Jahren mehr und mehr eingesetzt werden wird, lieferte den Ausgangpunkt für das Projekt 3D-Druck und Müllvermeidung. Denn es stellt sich die Frage, wie sich der dadurch anfallende Kunststoffmüll reduzieren lässt. Bisher entsteht eine große Menge an Müll, der von 3D-Druckern produziert wird, weil der Drucker mehrere Versuche braucht, um ein einwandfreies Endprodukt zu liefern. Diesen Prozess könnte künftig die Künstliche Intelligenz verbessern: Die KI-basierte Lösung soll druckbezogene Parameter analysieren, vorhersagen und optimieren, sodass das Produkt beim ersten Druck fehlerfrei ist. Hier gab es Meldungen aus der Forschung, die Interesse bekundeten.

Mit der »Green Mission« möchte das Fraunhofer IKS seinen Beitrag für den Umweltschutz und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen leisten. Das Institut will damit den Einsatz von KI auch im Hinblick auf die Ökologie erforschen. Die genannten Beispiele vermitteln einen Eindruck der großen Chancen, welche die KI für den ökologischen Fortschritt insgesamt bietet – von der Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz bis zur Verringerung des CO2-Ausstoßes.

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Florian Stark
Künstliche Intelligenz & Machine Learning / Fraunhofer IKS
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