Porträt Tom Haider
»Wir können mit KI auch Waldbrände frühzeitig erkennen«

Tom Haider war auf der Entdeckungsreise zu seinem Spezialgebiet schon in der halben Welt unterwegs. Angekommen ist er bei der Frage, wie man Forschung an Künstlicher Intelligen (KI) in die Praxis umsetzen kann. Teil 5 der Serie von Porträts unserer Mitarbeitenden.

mask Berge im Dunst

Wie steuere ich einen Elektromotor in einem bestimmten Zustand optimal an? Wie funktioniert ein Roboter? Mit Fragen wie diesen beschäftigte sich Tom Haider in seinem Bachelorstudium der Mechatronik. »Ich wollte verstehen, wie technische Geräte funktionieren.« Was ihn im Laufe seines Studiums jedoch viel mehr interessierte: Anwendungsfälle, die direkt aus der Forschung kommen. Und so kam er im November 2020 selbst direkt in die Forschung: zum Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS.

Tom Haider
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Tom Haider: »Ich wollte verstehen, wie technische Geräte funktionieren.«

Während seiner Zeit als Mechatronik-Student erlebte die Künstliche Intelligenz (KI) ihre ersten großen Durchbrüche und war im Alltag immer mehr einsetzbar. Tom war fasziniert davon, wie man Computern beibringt, selbstständig zu lernen, und entschied sich, im Master Informatik mit Schwerpunkt KI zu studieren. In Kopenhagen war es kein Problem, dass er nicht bereits im Bachelor Informatik studiert hatte. Arbeitsgruppen mit Studierenden aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen gehören dort zum Alltag.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Fraunhofer IKS konzentriert sich der 25-Jährige auf das Thema Reinforcement Learning, ein Bereich des Machine Learning, und plant, darin zu promovieren. Tom erwartet nicht, dass er nach einem Projekt sagt: »So, das Problem haben wir jetzt gelöst.« Doch er möchte mit seiner Arbeit Ergebnisse antastbar und anwendbar machen, sodass sie der Gesellschaft einen Mehrwert bringen. Und sich ständig der Frage stellen, wie man Forschung in die Anwendung bringen kann.

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Viele Anwendungsfälle für KI

Und zwar nicht nur beim autonomen Fahren. »Das ist oft das Paradebeispiel, weil das vieles von dem veranschaulicht, was wir in der Abteilung machen. Aber unsere Forschung ist auch auf viele andere Anwendungsfälle übertragbar.« Etwa auf die Diagnose in der Medizin oder die sichere Ansteuerung von Stromnetzen. Auch Waldbrände können mit Hilfe von KI und Satellitenbildern frühzeitig erkannt werden, sagt Tom. »Um katastrophale Auswirkungen zu vermeiden, ist es dort aber besonders wichtig, verlässliche Systeme zu haben – und daran arbeiten wir.«

Nach dem Bachelor in Regensburg und dem Master in Kopenhagen freut sich Tom, einfach mal wieder länger in der Heimat zu sein. In Traunstein am Chiemsee aufgewachsen, waren die Alpen nie weit. Wandern, Radeln, Klettern und Skifahren zählt er zu seinen Leidenschaften. Seine Urlaube plant Tom aber so, dass er immer ein bisschen am Meer surfen gehen kann. Trotzdem hofft er, sich nie vollständig zwischen Küste und Bergen entscheiden zu müssen. Ebenso wenig wie zwischen Theorie und Anwendung in der KI-Forschung.


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