Porträt João-Vitor Zacchi
»Ich wurde dazu erzogen, die Welt zu entdecken«

Als Forscher am Fraunhofer IKS und Teilnehmer des Programms Marie-Sklodowska-Curie Actions (MSCA) beschäftigt sich João-Vitor Zacchi mit der sicheren Wahrnehmung beim autonomen Fahren. Er wuchs in Brasilien auf und lebte in Frankreich, bevor er nach München zog. Teil 14 der Porträtreihe über unsere Mitarbeiter.

24. November 2021

mask Auto fährt durch dichten Wald

Wherever João-Vitor Zacchi moved, he brought his favorite books with him: »I love to be surrounded by my books: science fiction, history and philosophy, and special editions of some of the classics. They give me a feeling of home, as they remind me of my grandparents’ library.« Despite this love of literature, he always knew he wanted to become an engineer, so it was natural for him to start his studies in automation and control at Universidade Federal de Santa Catarina in Florianopolis in Brazil. He was then offered a scholarship that allowed him to take a joint master´s degree in both electrical and control systems at ENSEEIHT in Toulouse, France.

João-Vitor Zacchi
Bild

João-Vitor Zacchi: “My parents raised me and my sister to explore the world, so I went out to explore!”

Das war ein großer Schritt, denn dazu musste er nach Europa ziehen und eine neue Sprache lernen, um den Vorlesungen folgen zu können. Aber die Mühe hat sich gelohnt: »Es war eine großartige Lernumgebung und ich konnte mich auf Informatik für kritische Systeme spezialisieren.« In seiner Masterarbeit entwickelte er Software für die CNES, die französische Raumfahrtbehörde. Damals beschloss er, sich intensiver mit dem Gebiet des Safety Engineerings zu befassen.

Gruppenbild der Mitarbeitenden des Fraunhofer IKS

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Wie es der Zufall wollte, schickte ihm zu dieser Zeit einer seiner Mentoren einen Link zum Programm Marie-Sklodowska-Curie Actions (MSCA). Sein Mentor empfahl João-Vitor, sich für das Projekt »European Training Network for Safer Autonomous Systems« zu bewerben, eine Initiative, die im Rahmen des EU-Innovationsprogramms »Horizont 2020« finanziert wird. Sobald wissenschaftliche Mitarbeiter als Mitglieder des Europäischen Ausbildungsnetzwerks für sicherere autonome Systeme ausgewählt sind, erhalten sie Unterstützung in der frühen Phase ihrer Karriere und können sich mit Expertinnen und Experten und anderen talentierten jungen Forschenden vernetzen.

Unternehmen und Forschungseinrichtungen stellen diese jungen Wissenschaftler ein und unterstützen sie, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, Ideen auszutauschen und praktische Anwendungen für ihre Lösungen zu testen. Für João-Vitor war das eine faszinierende Gelegenheit. Nachdem er sich viel Mühe mit seiner Bewerbung gegeben hatte, wurde er zum Vorstellungsgespräch nach Belgien eingeladen: »Vor dem Gespräch hatte ich Angst: ich allein in einem Raum mit etwa zehn Experten und Professoren! Aber am Ende war es ein tolles Gespräch über Themen, die mir wirklich am Herzen liegen.«

Nachdem er in das Projekt eingestiegen war, wusste er, dass er wieder umziehen musste. Weit weg von Zuhause und der Familie zu sein, ist nicht immer einfach: »Ich hatte bereits Erfahrung mit dem Leben im Ausland, aber man muss die speziellen Gepflogenheiten des sozialen Miteinanders in dem Land lernen, in dem man lebt. Brasilien ist anders als Südfrankreich und es ist definitiv anders als Deutschland. Aber meine Eltern haben mich und meine Schwester dazu erzogen, die Welt zu entdecken, also bin ich losgezogen.« Im April 2019 zog der Ingenieur nach München und arbeitet am Fraunhofer IKS als Forscher mit dem Schwerpunkt auf sichere Wahrnehmung für autonomes Fahren. München gefällt ihm, da es sich nicht wirklich wie eine Großstadt anfühlt, aber es ist schwer, eine geeignete Wohnung zu finden, vor allem, wenn man viele Bücher besitzt, die Platz brauchen: »Ich habe mir vor einiger Zeit einen E-Reader gekauft, aber ich bevorzuge eigentlich das gedruckte Buch.«

Lesen Sie mehr über das Framework, das João-Vitor Zacchi für die Hybridwahrnehmung entwickelt hat, in seinem Artikel "Collaborative driving maneuvers as a success factor for autonomous driving".


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